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Seit Jahrzehnten ist Speisesalz das Feindbild für Menschen mit Bluthochdruck. Halbwahrheiten und Fehlinterpretationen halten sich hartnäckig und machen jedes genussvolle Essen zu einer faden Angelegenheit.

Zuviel NaCl: Tatsache ist, dass der durchschnittliche Salzkonsum mit 15 – 20 g pro Tag sehr hoch ist. Es gibt Untersuchungen, die zeigen,  dass es in Kulturen, die kein Salz verwenden, weniger  Fälle von Bluthochdruck gibt.

Die These der salzbedingten Blutdrucksteigerung basiert auf der Tatsache, dass Salz Wasser bindet. Ist mehr Salz im Blut, würde demnach das größere Blutvolumen auch stärker auf die Wände der Blutgefäße drücken, lautete die Theorie.
Erst in den 90er Jahren erkannte die Forschung, dass der Organismus wesentlich differenzierter reagiert und die ablaufenden Regelmechanismen komplexer sind. Lediglich 15 Menschen von 100 reagieren auf eine Salzeinschränkung mit einer leichten Senkung des Blutdrucks.

5 – 6 Gramm Speisesalz pro Tag: Experten empfehlen bei Bluthochdruck eine langfristige Restriktion auf unter 6 Gramm Speisesalz pro Tag. Kritiker meinen, das sei erstens unmöglich uns zweites sogar gefährlich. Wie so oft ist die Wahrheit viel komplexer, als wir uns das wünschen.

Sparsamer Umgang mit dem weißen Gold: Der bewusste Konsum von Speisesalz in unserer Ernährung macht durchaus Sinn. Denn der typische Bluthochdruckpatient leidet zusätzlich an Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten und Diabetes. Und dieser „Cocktail“ ist gefährlich. Sehr salzreiche Speisen sind meist auch sehr fettreich und enthalten zu viele Kalorien. Sehr viel NaCl kommt auch versteckt in Lebensmitteln vor, in denen man es gar nicht vermutet. Fertigprodukte wie Packerlsuppen aber auch Süßspeisen sind richtige Salzbomben.

Zu wenig Salz: Natrium ist ein wichtiges Elektrolyt und regelt den Wasserhaushalt im Körper. Gefährlich kann es bei längerem Fasten oder strengen Diäten werden, bei sehr hohen Temperaturen, die eine vermehrte Elektrolytausscheidung verursachen oder bei extremer körperlicher Belastung. Zusätzlich muss man wissen, dass unser Speisesalz mit dem wichtigen Spurenelement Jod angereichert wird, da unsere Böden jodarm sind.

Ernährungsumstellung und Lebensstil: Die Lösung liegt wie so oft in einer langfristigen Ernährungsumstellung gepaart mit körperlicher Bewegung, Vermeidung von Stress und moderatem Genussmittelkonsum. Eine Gewichtsreduktion von nur wenigen Kilogramm zeigt deutlich mehr Erfolg als eine strenge salzarme Ernährung.

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