Ist Fleischkonsum ein Risiko oder ein Beitrag zur gesunden Ernährung? Bei dieser Frage erhitzen sich die Gemüter, gerade in einem Fleischland wie Österreich. Dabei ist die Antwort ganz simpel: Die Lösung liegt im bewussten Umgang mit der Ware.

Die Diskussion hat sich in den vergangenen Jahren wieder zugespitzt: Ist der Verzehr von Fleisch generell ungesund oder ethisch unvertretbar – oder sogar beides? Die Fleischesser bestreiten in der Regel, dass der Verzehr von Schwein & Co. an sich schädlich ist, und berufen sich auf die Historie der Ernährung, da ja Wildgerichte schon seit Jahrtausenden auf dem Speiseplan des Menschen stehen. Selten geben sich Vegetarier mit diesem Argument zufrieden und verweisen auf negative Folgen des Fleischkonsums und auf unverantwortliche Haltungsbedingungen von Tieren.

Nun, die Wahrheit liegt – wie so oft – in der Mitte. Ein Großteil traditioneller europäischer Gerichte stützt sich auf Fleisch, denn es bietet variantenreiche Zubereitungsmöglichkeiten vom Wiener Schnitzel bis zum Carpaccio, und kein Gourmet möchte darauf verzichten. Die Ernährungsphysiologie untermauert den Standpunkt der Fleischgenießer, denn Fleisch ist ein wichtiger Eiweißlieferant und kann vor allem auch fettarm zubereitet werden. Es enthält lebenswichtige Vitamine und Nährstoffe wie Vitamin B1, B2, B6, B12, Niacin und Mineralstoffe wie Eisen, Phosphor und Natrium, um nur einige zu nennen.

Ernst zu nehmen sind aber auch die negativen ernährungsphysiologischen Folgen von erhöhtem Fleischkonsum. Erhöhte Harnsäure, Cholesterin, Bluthochdruck, Übergewicht und auch Erkrankungen wie Darmkrebs und Demenz stehen mit dem Zuviel an Fleisch in engem Zusammenhang. Beachtet werden müssen in einer breit gefassten Ernährungsdiskussion auch die Bedingungen, unter denen Fleisch im 21. Jahrhundert weltweit produziert wird – Stichwort: ökologischer Fußabdruck (www.mein-fussabdruck.at). Durch Tierhaltung wird Methangas frei, durch Rodung von Regenwäldern sinkt die Sauerstoffproduktion und die Kohlendioxidemission steigt. Tiere müssen oft beim Transport leiden, und die Lkws verstopfen unsere Straßen.

Unsere Empfehlung: EAT4FUN steht für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und empfiehlt 3 x wöchentlich eine Fleischportion von je 120 g sowie den Konsum von saisonalen und regionalen Produkten! Als ganzheitliche Ernährungsberater geben wir auch zu bedenken, dass jede/r Einzelne/r täglich über Herkunft, Qualität und Menge seiner/ihrer Lebensmittel entscheidet. Damit beeinflusst jeder Mensch die Gesundheit, die Umwelt und die Wirtschaft nachhaltig.

Fakten zum Fleischkonsum:
Der Fleischverbrauch hat sich seit 1960 verdoppelt, wobei 1998 rund 790.000 Tonnen verzehrt wurden, Tendenz steigend.  Das bedeutet einen Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 65 kg jährlich, das sind 180 g täglich.

Am beliebtesten ist in Österreich Schweinefleisch gefolgt von Rind und Geflügel. In den USA wird die Doppelte Menge Fleisch, vor allem Rind konsumiert, in Indien dagegen nur 2 kg pro Kopf pro Jahr.

Um die Fleischeslust zu befriedigen, werden weltweit über 40 Milliarden Tiere geschlachtet.

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